Erntedank, Bläserzugänge und Jubiläen

Unser Erntedankfest 2024 feierten wir schon am 29.09. – eine Woche früher als üblich. Nötig wurde dies, da mit nur zwei Pfarrern aber vielen eigenen Gemeindegottesdiensten eine Entzerrung der Gottesdienste nötig wurde. Gerne schließen wir an Erntedank auch unseren Dank an Chormitglieder für langjährige Zugehörigkeit an und nehmen dabei auch unsere offiziellen “Neuzugänge” in unsere Reihen mit auf. 2024 ist ein tolles Jahr in dem wir sogar drei neue Chormitglieder aufnehmen können: Sabine Haspel (Posaune), Christine Rabenstein (Tuba) und Georg Rabenstein (Trompete) darf unser zweiter Vorstand Andrea Weber in unseren Reihen begrüßen. Durch die Auflösung des PC Bürglein war eine Neuorientierung notwendig und wir sind happy, dass die 3 sich für uns entschlossen haben. Wir freuen uns sehr!

Zwei dieser Neuankömmlinge können wir dabei gleich noch für langjährige Bläserdienste in ihren früheren Posaunenchören ehren. Christine Rabenstein für 10 Jahre und Sabine Haspel sogar für beachtenswerte 40 Jahre treuen Bläserdienst in verschiedensten Chören in dieser Zeit. Hermann Zempel, unser Obmann für den Bezirk Fürth im Verband der evangelischen Posaunenchöre in Bayern e. V. nahm die Ehrungen vor und bedankte sich dabei auch beim ganzen Chor für den engagierten Einsatz über die vielen Jahre.

Mit gebührender Musik umrahmten wir den Gottesdienst und starteten mit einem swingenden Rondo von Traugott Fünfgeld über “Good News“. Nach der offiziellen Choraufnahme der neuen Bläser erklang das von den King Singers bekannte “You are the new day“. Als Ausgangsmusik gab es den “1. Satz aus der Singapura Suite” von Jan van der Roost, welcher ursprünglich für großes Blasorchester komponiert wurde, als ein besonderes musikalisches Highlight.

Im Anschluss an den Gottesdienst sind wir direkt nach Fürth ins Klinikum aufgebrochen, um unserem bläserischen Auftrag und diakonischen Dienst mit einer Standmusik vor dem Eingang nachzukommen. Aufmerksame Zuhörer – von Besuchern über Klinikgästen – nahmen unsere Musik gerne auf, setzten sich im schönsten Spätsommersonnenschein auf die Mäuerchen und spendeten uns Beifall.

Bild Klinikum: Karlheinz Behrends; Bild in der Kirche: Patrick Herr

Erntedank – und DANKE-Gottesdienst

Am Erntedank-Fest sagen wir neben dem Dank für die jährliche Ernte auch traditionell unseren langjährigen Bläserinnen und Bläsern herzlich DANKE für ihren Dienst. Mitbläserinnen und Mitbläsern danken wir in Form von Ehrungen für ihre langjährige musikalische Mitwirkung. Andrea Weber, als zweiter Vorstand formulierte es unter anderem so, dass die Zeiten sich stetig verändern, Kanzler und Präsidenten kommen und gehen, Auto- und Motorradmodelle wechseln. In dieser von Veränderung geprägten Zeit, hat Beständigkeit einen sehr großen und zu achtenden Stellenwert. Besonders unter einem ehrenamtlichen Aspekt, wie dem unsrigen, welcher dazu noch engagiert ausgeführt wird, verdient eine so dauerhafte und beständige Beteiligung besonders hervorgehoben zu werden.

Ein ganz phantastischer Moment für unseren Posaunenchor ist es dabei, auf langjährige “Schaffenszeiten” von Bläserinnen und Bläsern dankbar zurückblicken zu dürfen. Wie es Stephan Simon, heute nicht als Chorleiter des benachbarten Ammerndorfer Posaunenchores, sondern in der Funktion des offiziellen Vertreters und Bezirkschorleiters des Verbandes ev. Posaunenchöre in Bayern e. V. für den Bezirk Fürth in seiner Ansprache zum Ausdruck brachte, sind viele unserer ambitionierten musikalischen Musiker/-innen auf das hohe Engagement unseres langjährigen Chorleiters Hans Knöllinger zurückzuführen, welchen wir dafür schon im Mai letzten Jahres für 50 Jahre Chorleitung danken durften.

In diesem Jahr konnten wir insgesamt sechs Posaunenchorbläserinnen und Bläsern danken. Drei Jubilare für sagenhafte 50 Jahre langjährige Mitarbeit, und jeweils einen Jubilar für 40 Jahre, 25 Jahre und 10 Jahre:

  • Norbert Weber, Jutta Weber und Petra Nitschky für jeweils 50 Jahre,
  • Andreas Kühhorn für 40 Jahre,
  • Christina Knöllinger-Herr für 25 Jahre und
  • Jeremias Kühhorn für 10 Jahre.

Muttertagsmusik – Töne des Dankens

im Bild von links nach rechts: Hans Knöllinger, Andreas Kühhorn, Norbert Weber, Dr. Martin Schott, Martin Weber

Aus einer Idee wird Wirklichkeit: außergewöhnlich besonderen Menschen mit Musik eine Freude machen!

DANKE sagen an all jene, die sich tagtäglich, selbstverständlich und uneigennützig für Familien, Freunde, Arbeitskollegen, Schulkameraden, Nachbarn, Gemeindemitglieder, alle Fremden und für die Gemeinschaft einsetzen. Zu aller vorderst natürlich unseren Müttern!

So begannen unsere Gedanken zu arbeiten und wir wollten für diese wertvollen Menschen mit knackig-fetzigen, auch nachdenklichen, oder fulminanten und bewegenden Musikstücken ein Dankeszeichen setzen. Heraus kam zu unserer Freude, zusammen mit Tobias Birke und Martin Stürmer an den Drums/Percussions, Lea Weber – Gesang und Dr. Martin Schott mit einem Wortbeitrag ein mitreißendes, kurzweiliges, ermunterndes und treffendes Konzertprogramm.

Bei dieser Gelegenheit konnten wir auch unseren Hans Knöllinger nach über 51 Jahren Chorleitertätigkeit mit der gebührenden Wertschätzung feiern und den Dirigentenstab im übertragenen Sinn an Martin Weber übergeben. Unseren bisherigen, jahrelangen zweiten Chorleiter Norbert Weber konnten wir ebenfalls ehren und für sein Engagement angemessen würdigen.

Erntedankfest mit Bläserehrungen

im Rahmen der Feier zum Erntedankfest mit Pfarrer Thomas Rucker konnten wir eine große Zahl unserer Bläser für ihren langjährigen Einsatz ehren. Mit fetziger Eingangsmusik “Sonne der Gerechtigkeit”, rhythmischen Krachern, wie z. B. “Danket dem Herrn” und strahlenden Klängen von “Nun danket alle Gott” konnten wir der Veranstaltung den gebührenden Rahmen für diese Würdigung geben.

Hans Knöllinger ist beim Posaunenchor Vincenzenbronn seit 60 Jahren als Bläser und seit 50 Jahren als Chorleiter aktiv. Dafür wurde er ebenso ausgezeichnet wie Erwin Müller, der ebenfalls seit 60 Jahren spielt. 40 Jahre sind es bei Marita Knöllinger, Frieder Kühhorn, Annemarie Schmieg und Martin Weber, der auch seit 25 Jahren Bezirkschorleiter im Dekanat Fürth ist. Für 10 Jahre wurden Christina Knöllinger-Herr, Anton Kühhorn, Dorothee Kühhorn, Jakob Kühhorn, Anton Schober, Ferdinand Schober und Jakob Weber (nicht im Bild) geehrt.

Alle bekamen Urkunden und Präsente. Pfarrer Rucker aus Nürnberg betonte bei seiner Predigt, dass Musik nicht nur für die Bläser ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist, sondern auch für die Gemeinschaft und bei anderen Anlässen mit einem Ständchen Freude bereitet. Dieter Wendel, leitender Landesposaunenwart im Verband evangelischer Posaunenchöre in Bayern (1. v. re.), sowie Hermann Zempel, Bezirksobmann (2. v. re. hinten) und Stephan Simon (hi. Mitte), zusammen mit Martin Weber Bezirkschorleiter im Dekanat Fürth, bedankten sich bei den Bläsern für ihr langjähriges Engagement.

Evangelisches Sonntagsblatt – 50 Jahre Chorleiter Hans Knöllinger

Hans Knöllinger: Leiter des Posaunenchors seit einem halben Jahrhundert | Sonntagsblatt – 360 Grad evangelisch

Es ist heiß an diesem Probentag: Die Fenster des Saals im ersten Stock des CVJM-Haus sind weit geöffnet. “My Bonnie is over the ocean” – Die Klänge aus zwanzig Blasinstrumenten schwingen über die Häuser von Vincenzenbronn im Landkreis Fürth. Vor dem Halbrund der Männer und Frauen des Posaunenchors sitzt auf zwei übereinander gestapelten Stühlen, die Beine baumelnd Hans Knöllinger, ihr Chorleiter. “Wir machen jetzt Takt neun einmal ohne die Melodiestimme”, erklärt der 72-Jährige.

Die Bläser haben inzwischen die Noten des Chorals “Dir gehört mein Leben” aufgeschlagen. Knöllinger zählt eins, zwei, drei, vier. “Das klingt nicht gut, ihr seid weit auseinander”, stellt er nach ein paar Takten fest. Neuer Einsatz. Posaunenchöre wie dieser sind Herzstücke der evangelischen Gemeinden in Bayern.

Geschätzt 18.000 Bläser gibt es in etwa 900 Chören, die alle einen Dirigenten brauchen.

Seit fast 50 Jahren leitet Hans Knöllinger seinen Chor. 27 Jahre lang fungierte er bis 2007 als hauptamtlicher Landesposaunenwart. Immer noch gibt er Fortbildungen und Einzelunterricht. Im Jahr 2018 hat Knöllinger den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten.

Hans Knöllinger selbst hat mit 13 Jahren begonnen, die Trompete zu blasen. Der im Krieg gefallene Onkel war im Posaunenchor, die Oma “hat Druck gemacht”, der Vater wollte, dass er spielt – “also musste man, so war das damals”. Zunächst kam jeden Sonntagnachmittag der Posaunenchorleiter “und hat mir die Töne abgerungen”. Der junge Hans hat Talent, er bringt es bis zur Konzertreife auf dem Instrument, hat Unterricht am Konservatorium für Musik in Nürnberg.

“Ich habe immer schon gerne eingezählt”, erzählt Knöllinger wie seine Chorleiter-Karriere begann. Als der Posten in Vincenzenbronn frei wurde, hieß es einfach “jetzt machst du das”.

Beim Posaunenchorverband absolvierte er Fortbildungen, pädagogische Ahnung hatte er schon als Jugendgruppenleiter im CVJM gewonnen. Ein guter Posaunenchorleiter darf Knöllingers Ansicht nach seine Musiker nicht unter- und nicht überschätzen. Er soll musikalisches Hintergrundwissen haben und wissen “wie die Choräle klingen müssen, damit die Gemeinde mitsingen kann”.

Mit den Amateur-Bläsern, die oft einen schweren Arbeitstag haben, bevor sie in die Probe kommen, will er nicht zu hart sein, aber “wenn ein Stück nicht reingeht, von dem ich meine, das müsste klappen, bin ich schon mal streng”. Allerdings weiß Hans Knöllinger auch, dass es heute nicht mehr einfach ist, Nachwuchs für die Posaunenchöre zu gewinnen.

Das Musizieren in der Kirche ist nicht mehr selbstverständlich. Regelmäßig spielt sich mit den Jungen im Chor daher eine solche Szene ab: “Was um halb zehn soll ich am Sonntag schon da sein? Ich weiß nicht, ob ich das schaff?”. Dann sagt Knöllinger aufmunternd: “Komm, wir brauchen deine Stimme, du kannst das doch so toll”.

Die Probe ist fortgeschritten, der fränkisch zurückhaltende Chorleiter schwingt sich zu einem Lob auf: “Wenn ihr so spielt, wird`s wahrscheinlich gut”. Vielleicht so gut, wie damals beim großen Jubiläumskonzert zum 100-jährigen Bestehen des Chores vor acht Jahren. Noch heute läuft Knöllinger ein Schauer über den Rücken, wenn er an die guten Akkorde denkt, die seine Bläserinnen und Bläser im Festzelt fanden. “Erschallet ihr Lieder” mit drei Solotrompeten, Pauken und dem Chor. “Das war so schön, so etwas vergisst man nicht”.

80 Jahre Posaunenchor Vincenzenbronn (1990)

Mit Besuch des Posaunenchores aus Heubach/Thüringen, mit welchem wir seit 1981 und noch zu DDR-Zeiten eine Bläserfreundschaft pflegten, konnte mit uns gemeinsam feiern. Selbstverständlich waren unsere Nachbarchöre aus Großhabersdorf und Ammerndorf ebenfalls mit dabei. Geehrt wurden Friedrich Kühhorn und Hans Ulsenheimer für 40 Jahre Bläserdienst. Für 10 Jahre wurden ausgezeichnet: Gerlinde Behringer, Alfred Besendörfer, Marita Knöllinger, Frieder Kühhorn, Annemarie Schmieg, Gerhard Ulsenheimer, und Martin Weber. Und nicht zu vergessen, unser Tenorhornbläser, Georg Knöllinger, welcher zwischenzeitlich in den “Bläserruhestand” gewechselt ist, für 45-jährige Mitgliedschaft.

1985 – Bezirksposaunentag in Vincenzenbronn!

Anlässlich unseres 75-jährigen Chorjubiläums haben wir uns Gäste eingeladen. Über 200 Bläser aus 20 Posaunenchören folgten unserer Einladung und ließen aus dem Festgottesdienst einen Bezirksposaunentag werden.
Wohin mit so vielen Menschen? Ab ins Freie! – Mit Gottes Beistand wird auch das Wetter gut – so hofften wir und so kam es auch. Bei herrlichstem Sonnenschein konnten wir unseren Freiluftgottesdienst mit allen zusammen feiern!

Im Bild gut zu erkennen, existierte damals noch unsere Dorfwirtschaft die “Vincenzquelle”, vor der wir alle Bläser und auch die gesamte Gemeinde positionierten. Auf dem Bild gut zu erkennen sind unser damaliger Bezirkschorleiter Walter Schuh (auf dem Podest), daneben unser Chorleiter und hauptamtlicher Posaunenwart im Verband ev. Pos. Chöre in Bayern, Hans Knöllinger. Die Honoration in der ersten Stuhlreihe rechts: v. r. n. l. Pfarrer Friedrich Rommel (GHD), Dekan Johannes Opp, Landrat Dr. Dieter Sommerschuh, 2. Bürgermeister Günter Greb (GHD). Bezirksobmann des Posaunenchorverbandes im Dekanat Fürth, Hermann Zempel zeichnete die Bläser Hans Dietz, Petra Kühhorn, Norbert Weber und Hans Weißmann für 10 und mehr Jahre Mitgliedschaft im Posaunenchor Vincenzenbronn aus.

75 Jahre Posaunenchor Vincenzenbronn (1985)

Auch zu unserem 75 jährigen Chorjubiläum gestalteten wir eine geistliche Musik in Vincenzenbronn. Neben unserem Chor spielte unser damaliges Chormitglied Hans Weißmann an der Orgel. Auch unser damaliger Pfarrer Friedrich Rommel betätigte die Orgeltastatur und begleitete Christel Opp am Violoncello. Der damalige Leiter des evangelischen Posaunenchorverbandes, Landesposaunenwart Konrad Köstner vollzog die Ehrungen für Leonhard Weißmann und Georg Knöllinger für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft. Hans Besendörfer und Hans Knöllinger wurden für 25 Jahre mit dem goldenen Bläserabzeichen geehrt.

70 Jahre Posaunenchor Vincenzenbronn (1980)

letzte Reihe v. l. n. r.: Frieder Kühhorn, ??, Martin Weber, Alfred und Hans Besendörfer
erste Reihe v. l. n. r.: Norbert Weber, Alfred Enser, Greb?, Helmut Lehnert, verdeckt
Posaunen rechts v. o. n. u.: Stefan Kühhorn, Gerhard Ulsenheimer, verdeckt, Fritz Kühhorn
Leitung: Hans Knöllinger